The quest begins
Prolog - The Knight's Tale
Sein Herz schlägt kraftlos und langsam. Jeder Atemzug fühlt sich an wie der letzte. Bemüht ringt er nach Luft und zwingt sich, seine Lungen und Adern mit Sauerstoff zu nähren. Schwer, ja nahezu leblos und durch ein ihm unbekanntes Gewicht auf seinem Rücken, presst sein Brustkorb gegen den feuchten Schlamm, der durch seine zerrissenen Kleider dringt und sich wie eine zweite Hautschicht an seinen Körper wächst. Es scheint, als wolle die Erde um ihn herum ihn zu ihrem Eigentum machen.
Die Augenlieder dicht geschlossen, versucht er die Finger der rechten Hand in den Dreck zu krallen. «Arrghh...», stöhnt er auf und löst seine Finger wieder sanft, bis die ganze innere Handfläche energielos im Morast versinkt.
Der nasse Regen prellt mühselig und ermüdend auf ihn herein, als sich plötzlich ein greller Blitz durch seine geschlossenen Lider brennt. Die Erde beginnt zu grollen und beben, als der Donner unüberhörbar sein Herz intensiver pochen lässt. Nach ein paar kurzen Atemzügen, drängt er sich erneut dazu, seine Hand zu bewegen. Diesmal jedoch stösst er seinen Körper nach oben und versucht, sich nach hinten auf die Knie aufzurichten. Er zieht sich seine linke Hand zur Hilfe, drückt noch einmal mit letzter Kraft mit beiden Armen gegen die scheinbar unbesiegbare Schwerkraft der Erde und hebt sein Haupt nach vorn. Langsam öffnet er seine Lider, als sich ein unheimliches Licht schmerzend in seine Augen drängt. Er blinzelt noch ein paar Mal und wagt es letztlich, sich den Schmerzen entgegenzustellen...
Er traut seinen Augen kaum, als er eine düstere und leblose Landschaft vor sich zu erkennen vermag...
«Wo... zur Hölle... bin ich?!», schreit sein inneres Ich, als es das schreckliche Szenario wahrnimmt. Kniend im Morast, legt er seinen Kopf in den Nacken und lässt seine Augen den Himmel auskundschaften, der von gewaltigen Wolken verdeckt wird und mal hier mal da mit bläulichem Schimmer aufleuchtet. Er fühlt, wie der Regen immer sanfter auf sein Gesicht prasselt. Nun öffnet er seinen Mund und dürstet nach den Regentropfen, lässt diese über seine rissigen und dreckingen Lippen, die trockene Zunge und letztlich in seinen Rachen fliessen. Er fühlt, wie sich eine unbekannte Energie durch seinen Körper bahnt und versucht jeden noch so kleinen Tropfen zu ergattern.
Allmählich, vom Wasser erfrischt und bei Bewusstsein, dringt Lebenskraft in seine Muskeln und Adern zurück. Er erhebt sich, taumelt mit dem Gewicht seiner Schwerter nach hinten und balanciert sich aus, um ruhig stehen zu können. Mit einem letzten Blick in die grausame Ferne, neigt er seinen Kopf in Richtung Boden, während sein leuchtend pulsierender Schwertgriff einen sanften Schatten wirft, als ob er ihm einen Weg zeichnen will. Den linken Fuss nach vorn, den Rechten unsicher gefolgt, begibt er sich auf einen unbekannten Weg, geleitet von seinem eigenen Schatten.
Sein Herz schlägt kraftlos und langsam... Fortsetzung folgt.